Ehemalige Projekte.
Hier ein allgemeiner Text über unsere ehemalige Projekte.
Hier ein allgemeiner Text über unsere ehemalige Projekte.
Über viele Jahre engagierte sich streets e.V. intensiv für Straßenkinder in Kapstadt. Der Verein wurde 1999 ursprünglich als Partnerorganisation von STREETS Community Development in Kapstadt (Südafrika) gegründet – einem Tageszentrum, das seit 1992 Kindern und Jugendlichen eine echte Alternative zu den herkömmlichen Heimen bot. Diese Heime dienten häufig nur als Schlafstätten, ohne pädagogische Betreuung oder Rückführungsperspektive.
Das Projekt STREETS Community Development arbeitete anders: Es begleitete Kinder und Jugendliche individuell, bereitete sie auf die Rückkehr in ihre Familien und Gemeinschaften vor und setzte dabei kreative Methoden wie Theaterarbeit ein, um traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. In den ersten Jahren konnten so mehrere hundert Kinder erfolgreich in ihre Familien oder neue Lebensumfelder integriert werden.
Nach organisatorischen und finanziellen Schwierigkeiten musste STREETS Community Development im Jahr 2000 seine Arbeit einstellen. Das von der Organisation errichtete Tageszentrum blieb jedoch erhalten und wird bis heute von einem kirchlichen Träger weitergeführt.
Im Anschluss unterstützte streets e.V. neue lokale Partner, unter anderem das Streetworker-Projekt Street Universe. Dort betreuten Sozialarbeiter Kinder direkt auf der Straße, leisteten medizinische Ersthilfe, begleiteten sie zu Behörden und halfen bei der Vermittlung in Heime, Schulen oder Ausbildungsprogramme.
So blieb das Engagement von streets e.V. für Straßenkinder in Kapstadt auch nach dem Ende des ursprünglichen Projekts lebendig – mit dem Ziel, jungen Menschen neue Chancen und ein Stück Sicherheit zu geben.
Thusong Children Centre (Südafrika)
Nach einem persönlichen Besuch in Südafrika begann Ende der 1990er-Jahre die enge Zusammenarbeit von streets e.V.mit dem Thusong Children Centre.
Das Projekt entstand, als das Ehepaar Rebecca und Martin Tsiane beschloss, gemeinsam mit einigen Straßenkindern in ein leerstehendes Haus zu ziehen. Aus dieser Initiative entwickelte sich im Laufe der Jahre ein stetig wachsendes Kinderheim: Inzwischen fanden über 150 Kinder in mehreren Häusern ein Zuhause. Unterstützt wurde die Familie von Haushaltshilfen und Sozialarbeiterinnen, die gemeinsam für die Betreuung und Förderung der Kinder sorgten. Der familiäre Charakter des Hauses gab den Kindern über Jahre Halt, Vertrauen und Orientierung – und bereitete sie auf ein eigenständiges Leben vor.
streets e.V. pflegte eine langjährige, persönliche Partnerschaft mit dem Thusong Children Centre. Das Projekt wurde durch den regelmäßigen Einsatz von Freiwilligen, die Finanzierung von Renovierungsarbeiten und Patenschaften für einzelne Kinder unterstützt. Nach dem Ausscheiden des Gründerehepaars führte die Schwiegertochter das Centre bis zur Schließung Ende 2019 weiter.
Bis heute steht streets e.V. mit der Familie Tsiane in Kontakt – dankbar für viele Jahre gemeinsamer Arbeit und für die positiven Lebenswege, die daraus entstanden sind.
CRED – Creative Education for Youth at Risk (Kapstadt)
In Südafrika gibt es keine verpflichtende Jugendgerichtshilfe mit Pflichtverteidigung. Viele Jugendliche müssen daher ohne Rechtsbeistand und mit kaum Wissen über ihre Rechte oder das Verhalten vor Gericht an Verhandlungen teilnehmen.
Gemeinsam mit unserem Partner CRED – Creative Education for Youth at Risk in Kapstadt entwickelte streets e.V.ein theaterpädagogisches Aufklärungsprojekt, das inhaftierte Jugendliche über ihre Rechte und den Ablauf von Gerichtsverfahren informierte.
CRED engagierte sich in Jugendgefängnissen und in den Townships, um den Folgen fehlender staatlicher Rehabilitationsprogramme entgegenzuwirken. Durch Workshops in Musik, Tanz, Theater und Kunst wurden kreative Fähigkeiten gefördert, soziale Bindungen gestärkt und Alternativen zu Kriminalität und Bandenleben aufgezeigt.
streets e.V. setzte das P.A.T.-Programm (Prisoners Awareness through Theatre) mit Fördermitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) um. Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen und evaluiert.
Dance for All wurde 1991 von der international gefeierten Primaballerina Phyllis Spira und ihrem Mann Philip Boyd als tanzpädagogisches Sozialprojekt in den Township-Slums von Kapstadt gegründet.
Heute lernen über 1.000 Kinder aus sozial benachteiligten Familien bei Dance for All das Tanzen. Besonders talentierte Schülerinnen und Schüler erhalten eine gezielte Förderung und können eine professionelle Tanzausbildung absolvieren. Aus dieser Arbeit ging die erste Ballettkompanie Afrikas mit farbigen Tänzerinnen und Tänzern hervor – ihre Mitglieder treten mittlerweile weltweit auf, etwa in den USA und Europa, unter anderem in Produktionen wie Der König der Löwen.
Doch auch für diejenigen, die nicht den Weg auf die große Bühne einschlagen, bietet Dance for All die Chance, Selbstvertrauen, Ausdruckskraft und Lebensperspektiven zu entwickeln.
streets e.V. unterstützte Dance for All über viele Jahre – finanziell und durch die Entsendung von Freiwilligen im Rahmen des entwicklungspolitischen Freiwilligendienstes „weltwärts“.